Marmorieren

Unter Marmorieren versteht man, die Farbigkeit und Struktur es geschnittenen Steines durch Malerei und malerische Oberflächengestaltung auf Wänden und Gegenständen.

Sehr frühe Zeugnisse der Marmormalerei finden wir in pompeijanischen Wandbildern und auf Hausmodellen antiker Grabbeigaben.

Marmorierungen sind vernünftigerweise hauptsächlich dort als Bemalung der Wand oder als Oberflächengestaltung des Objekts ausgeführt worden, wo Architektur und Form einem entsprechenden Steinmaterial identisch sein können.

Als Beispiel vergleiche man die Marmorierung eines tragenden Pilasters und eines Bauernschrankes. Ersterer sollte nicht in seiner Oberflächenbelebung wie marmoriertes Papier und der Schrank nicht wie ein massiver Marmorblock wirken. Diese Objektbezogenheiten sind bei Marmorierungen vergangener Epochen fast immer aus einem sicheren Gefühl für die jeweilige Situation beachtet worden.

Ist die Aderung und die Zusammensetzung des Gesteins sehr auffällig und farbig, wählt man den Marmor als einziges Dekor. Benötigt man die Marmorimitation dagegen für ein umfangreiches Fresko mit zahlreichen architektonischen Elementen und Verziehrungen, muss die Sorte leicht sein, damit sie das Gesamtbild nicht erdrückt.

Gemalte Imitation der Gesteinsstruktur von Marmor, vor allem an Fassadenbemalungen im süddeutschen Raum üblich. Ausführungen möglich in Silikat-, Acryl- oder Oeltechnik, je nach Erfordernissen.